Gefahr aus dem All
Am Freitag fliegt Weltraum-Schrott der ISS über Freiburg
So groß und schwer wie ein Auto sind die Trümmer der ISS, die um die Erde kreisen. Am Freitag sollen sie in die Atmosphäre eintreten und auf die Erde treffen. Freiburg liegt in der Flugbahn der Trümmer.
Laut DLR könnte das Objekt nach jüngsten Berechnungen über dem Norden Nordamerikas in die Atmosphäre eintreten. Diese Einschätzung könne sich aber noch ändern. Dass Teile des Batteriepakets über Deutschland niedergehen, sei aber unwahrscheinlich.
"Erste Analysen des deutschen Weltraumlagezentrums haben ergeben, dass Teile der Batteriepakete den Wiedereintritt überstehen und die Erdoberfläche erreichen können", teilte das Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit. Vor dem Wiedereintritt überfliege das Objekt mehrmals Deutschland, eine Gefährdung hierzulande werde "derzeit jedoch als statistisch unwahrscheinlich angesehen". Das Bundesministerium schrieb, eine Gefährdung für Deutschland sei "sehr unwahrscheinlich".
Es teilte weiter mit: "Sollten sich wider Erwarten Hinweise auf eine Betroffenheit Deutschlands abzeichnen, so werden die bestehenden Krisenreaktionsmechanismen von Bund und Ländern genutzt, um auf eine mögliche Gefährdung entsprechend zu reagieren. Diese ist nach aktuellem Stand allerdings mehr als unwahrscheinlich. Dennoch wird das Objekt eng überwacht." Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe informierte auf seiner Webseite.
Am Donnerstagnachmittag sprach das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Warnung über die Warn-App Nina aus. Es werde der "Wiedereintritt eines größeren Weltraumobjektes in die Erdatmosphäre erwartet, das möglicherweise zersplittern wird" heißt es in der Warnung. Möglich seien "Leuchterscheinungen oder die Wahrnehmung eines Überschallknalls." Die Wahrscheinlichkeit, dass Teile auch Deutschland treffen könnten, werde allerdings weiterhin als sehr gering eingeschätzt.
Am Freitagabend, voraussichtlich zwischen 19:54 und 19:55 Uhr werden die ISS-Trümmer den Berechnungen nach auch über Südbaden schweben. Die Städte Freiburg und Konstanz liegen mitten in dem von der DLR berechneten Überflugskorridor.
Bei dem Objekt handelt es sich den Angaben zufolge um eine Plattform mit Batteriepaketen, die in etwa so groß wie ein Auto ist und 2,6 Tonnen wiegt. Die Plattform wurde bereits am 21. März 2021 bewusst von der ISS abgetrennt, um Jahre später in die Atmosphäre einzutreten. Dort soll sie weitgehend verglühen. Solche Manöver würden so geplant, dass Trümmer, die die Erdoberfläche erreichen, möglichst über unbewohntem Gebiet niedergehen, sagte ein DLR-Sprecher.
Das deutsche Weltraumlagezentrum in Uedem werde die weitere Entwicklung des bevorstehenden Wiedereintritts beobachten und an verschiedene Bundesministerien, Landesministerien und Behörden berichten, schrieb das Wirtschaftsministerium.
Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und dort verglüht, ist ein gängiges Prozedere. So fand erst vor wenigen Wochen der vor fast 30 Jahren gestartete europäische Satellit "ERS-2" ein solches Ende und wurde planmäßig zerstört. Auch dass kleinere Trümmer die Erdoberfläche erreichen, kommt immer mal wieder vor.
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