Große Mehrheit ist gegen eine Taurus-Lieferung

dpa

Von dpa

Do, 07. März 2024

Deutschland | 3

Das Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Lieferung der Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine wird von einer großen Mehrheit der Menschen in Deutschland unterstützt. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov befürworten 28 Prozent die Bereitstellung der Bundeswehr-Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern für den ukrainischen Abwehrkampf gegen Russland. 58 Prozent sind gegen die Lieferung dieses Waffensystems. Mehr als die Hälfte davon (31 Prozent) lehnt die Unterstützung der Ukraine mit deutschen Waffen sogar grundsätzlich ab. 14 Prozent machten keine Angaben.

Kommentare (3)

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  • Klaus Nied
    164 seit 7. Mär 2017

    Das ist so nicht richtig, sondern lediglich das Ergebnis einer spontanen Umfrage. Und sie zeigt lediglich, dass Putin mit seiner hybriden Kriegsführung Erfolg hat. Mit der Veröffentlichung des abgehörten Gespräches hat er wieder einmal die berühmte German Angst hervorgerufen. Und damit erreicht, dass Herr Scholz seine Blockade gegen Taurus fortsetzen kann. Genau zu dem richtigen Zeitpunkt, als sogar das EU-Parlament mit immenser Mehrheit die Lieferung von Taurus gefordert hatte.
    Putin hat eben Angst vor Taurus, weil er weiß, dass das ein wichtiger Baustein ist für einen Sieg der Ukraine unter riesigen Verlusten für sein Militär. Offensichtlich glaubt Herr Scholz und drei Viertel der Befragten, dass alle Fachleute, Politiker und Militärs verantwortungslos sind, weil sie Taurus fordern. Das ist ein Irrtum.
    Herr Scholz will nichts tun, was Putin den Krieg verlieren lässt. Siehe auch die Munitionslieferungen. Statt eine Mio werden es gerade mal 400.000. Und was macht dieses kleine Tscheschien ? Die zaubern mal eben 800.000 aus dem Hut, die sie liefern können.
    Dieses ewige Zögern, Bremsen und Ausreden verursacht unnötiges und langes Leiden von Hunderttausenden Ukrainern und kostet Zehntausenden ukrainischer Soldaten das Leben. Ganz abgesehen davon: Wenn Putin diesen Krieg gewinnt, werden die Folgen für Europa ein Ausmaß erreichen, dass die Befürworter der Nicht-Lieferung ihre Ablehnung der Lieferung bitter bereuen werden.

    • 7. Mär 2024 - 16:21 Uhr
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  • Bärbel Frei
    1637 seit 15. Nov 2021

    "Und was macht dieses kleine Tscheschien ? Die zaubern mal eben 800.000 aus dem Hut, die sie liefern können."

    Von wegen! "Tschechien hat auf dem Weltmarkt 800 000 Artilleriegranaten gefunden. Eine Koalition europäischer Länder soll sie kaufen und an die Ukraine liefern...Da die Produktionskapazitäten in der EU für Artilleriegeschosse weitgehend ausgeschöpft und die Bestände der Europäer so gut wie leer sind, hat die tschechische Regierung außerhalb der Union nach Munition suchen lassen."

    Deutschland will einen dreistelligen Millionenbetrag übernehmen. Wenn jemand was verhindert hat, so war es bisher Frankreich: Das "sogenannte "Buy European"-Prinzip war ein wesentlicher Grund, warum die EU ihre Zusage spektakulär verfehlt hat, der Ukraine binnen eines Jahres eine Million Artilleriegranaten zu liefern: Die europäischen Konzerne konnten die Menge nicht herstellen, einen Einkauf auf dem Weltmarkt aber verhinderte Frankreich. Momentan sieht es allerdings nicht danach aus, als werde Paris seine Haltung fundamental ändern. Derzeit laufen in Brüssel Verhandlungen über neue Regeln für den EU-Fördertopf, aus dem Waffeneinkäufe für die Ukraine mitbezahlt werden, die sogenannte European Peace Facility (EPF). Und Frankreich besteht offenbar weiter darauf, dass alle Zahlungen aus diesem Budget an eine strikte "Buy European"-Klausel gekoppelt sind."
    http://www.sueddeutsche.de/politik/munition-ukraine-tschechien-europa-1.6427144

    • 7. Mär 2024 - 17:00 Uhr
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  • Heinrich Franzen
    11332 seit 24. Feb 2010

    @ Herr Nied, fällt Ihnen nicht auf, in den Medien verkürzt sich das Generalsgespräch auf die Tatsache der Abhörung. Die Öffentlichkeit hat kaum Zugang zum Wortlaut, kann sich also nur mittelbar ein Bild machen. Auch das ist Teil von Information Warfare. Oder wie Beauvoir sagte, eine hinterhältige Lüge der Auslassung. Ich finde die Einsatzüberlegungen zu Zielen viel beanstandenswerter. Kein Wort zu den anwesenden Menschen mit Akzent, aber hier unentwegt das Brandmarken der Grünen Männchen ohne Hoheitsabzeichen.
    Zu Beginn des Krieges schrieb die BZ von einer "Heldentat", dergestalt, daß ein Zivilist aus einem überholenden PKW Molotowcocktails einsetzte. Als ich auf die Unzulässigkeit dieser Kriegshandlung (vor Butscha) hinwies, war ich gestempelt.
    Propaganda ist, was die anderen treiben. Gefährlich wird sie, zum Rohrkrepierer, wenn man dasselbe tut, nur anders etikettiert

    • 7. Mär 2024 - 17:36 Uhr
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