Leserbrief: "Jedes Bauen ist eine Schädigung der Natur"
"Nachhaltige" Baugebiete und "klimaneutrale" Bauvorhaben – fast täglich berichtet die BZ über geplante oder begonnene Baugebiete oder neue Bauvorhaben. Ausnahmslos alle werden als "nachhaltig" schön und schön grün geschrieben, oft ergänzt durch das nie erläuterte Wort "klimaneutral". Ab und zu kommt noch das esoterische "ganzheitlich" dazu. Ist das Unkenntnis oder gezielte Desinformation? Meinen die Redakteurinnen und Redakteure das wirklich ernst?
Wenn wir die Veränderungen der Umwelt, des Klimas und der Artenvielfalt endlich als existentiell gefährlich für uns Menschen anerkennen würden, dann sollten wir unser Handeln zuallererst vorurteilsfrei analysieren: Jedes Bauen ist – ohne Ausnahme – eine unvermeidliche Schädigung der Natur durch die Versiegelungen, durch den Ressourcenverbrauch, durch den verursachten Verkehr und anderes. Das kann und muss so weit als irgend möglich reduziert werden. Es bleibt dennoch immer eine Schädigung. Auch darüber kann man ab und zu, aber viel zu selten, etwas in der örtlichen Presse lesen. Warum selbst die Redaktionen das nicht zu Kenntnis nehmen, das bleibt ein Rätsel.Ulrich Niemann, Emmendingen