Wirbel um TV-Duell zwischen Voigt und Höcke

dpa

Von dpa

Di, 05. März 2024

Deutschland

Der Thüringer CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt will sich mit dem Chef der Landes-AfD Björn Höcke zum Fernsehduell treffen – ausgerechnet am Tag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora.

Ein angekündigtes Fernsehduell zwischen den Thüringer Spitzenkandidaten der CDU und der AfD, Mario Voigt und Björn Höcke, hat für scharfe Kritik gesorgt. SPD und Linke forderten Voigt auf, das am 11. April – dem Tag der Befreiung der NS-Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora – auf dem Sender Welt TV geplante Duell abzusagen. "Jahrzehntelang war unter demokratischen Parteien klar: Nazis bietet man keine Bühne. Es war selbstverständlich, dass man NPD und andere Antidemokraten nicht zum politischen Schaulauf einlädt. Sie nutzen jegliche Möglichkeit, die Demokratie verächtlich zu machen", kritisierte SPD-Landesinnenminister Georg Maier.

Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Andreas Bühl, verteidigte das Duell. Es sei wichtig, Höcke ins Licht zu ziehen und die AfD inhaltlich zu stellen, anstatt der Sachdebatte auszuweichen. Der 11. April sei der richtige Tag, weil er mahne, wohin rechtsextremes Gedankengut führen könne.

Eine Welt-Sprecherin betonte, es sei Aufgabe von Journalisten, Aussagen kritisch zu hinterfragen – unabhängig davon, ob sie den eigenen Werten entsprächen. Der Sender verstehe sich als Debattenmedium.

In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Die AfD von Höcke wird in Thüringen vom Landesamt für Verfassungsschutz bereits seit geraumer Zeit als gesichert rechtsextrem eingestuft.

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